Portugal: Luis Seabra Vinhos, Douro/Dão

Aus dem Schatten getreten

Auch wenn er sein eigenes Weingut erst 2013 gründete, ist Luis Seabra alles andere als ein Newcomer. Denn bereits in den rund zehn Jahren zuvor konnte er sich als Önologe im Schatten von Dirk Niepoort – dem berühmten Tausendsassa der portugiesischen und internationalen Weinwelt – einen Namen machen. Gleich als bekannt wurde, dass Seabra eigene Wege gehen würde, bekam sein Projekt viel Aufmerksamkeit. Das war einerseits sicherlich eine hervorragende Starthilfe, weckte andererseits aber auch hohe Erwartungen. Mit seinen feinsinnigen, überaus charaktervollen und sehr eigenständigen Weinen aus den drei benachbarten Regionen Douro, Vinho Verde und Dão im Norden Portugals hat er diese mehr als erfüllt. So zählt Luis Seabra heute zu den bedeutendsten Winzern Portugals und wird längst auch international gefeiert.

Zwischen Tradition und Fortschritt

Seabra verfolgt eine progressive und konsequente Idee von Wein, bei der Tradition und Fortschritt ineinandergreifen. Im Weinberg setzt er auf autochthone Rebsorten und vor allem auf sehr alte Rebbestände, die zum Teil weit über 90 Jahre auf dem Buckel haben. Seabra weiß, dass diese sich bestmöglich an ihren jeweiligen Standort anpassen konnten und eine ganz eigene „Gelassenheit haben, die vom Alter herrührt“. In die weinbauliche Praxis übersetzt bedeutet das, dass diese rüstigen Rebrentnerinnen mit allem Unbill des Wetters besser zurechtkommen – sei es Hitze und Trockenstress oder auch mal zu viel Feuchtigkeit. Wo Neupflanzungen notwendig sind, werden diese nach wiederbelebter portugiesischer Tradition im gemischten Satz angelegt. Im Keller praktiziert Luis Seabra konsequente Low Intervention, sprich, er verzichtet komplett auf den modernen önologischen Biochemie-Baukasten und folgt damit einem zukunftsweisenden Trend unter aufgeschlossenen Winzer*innen mit hohem Qualitätsanspruch. Lediglich an der seit Jahrhunderten üblichen maßvollen Schwefelung der Weine hält er fest. Die Spontangärung und der gemächliche Ausbau der Weine erfolgen grundsätzlich im Holz, wobei nur gebrauchte Fässer zum Einsatz kommen, die kaum noch Tannine oder Aromastoffe an den Wein abgeben, aber eine Mikrooxidation ermöglichen. 

Ausdruck von Meisterschaft

„Luis Seabra Vinhos“ sind genau das, was bereits in ihren aufs Wesentlichste reduzierten Etiketten zum Ausdruck kommt: intelligente Minimal Art für den Gaumen – ohne Schnickschnack oder Effekthascherei. Sie sind der unverfälschte Ausdruck ihres Terroirs und einer ganz individuellen Vorstellung von Wein, dabei jedoch keine anstrengenden Kopfgeburten, sondern extrem zugängliche, harmonisch in sich ruhende, geradezu selbstgewisse Gaumenschmeichler und sensible Geschichtenerzähler. Zutiefst seriös und nie vorlaut – zugleich aber unbeschwert und lebensfreudig. Und als echte Portugiesen blühen sie natürlich gerade am Esstisch so richtig auf und sind in ihrer unaufdringlichen, aber standhaften Art unglaublich vielseitige Speisebegleiter. Durchweg großartiger Stoff also – von einem echten Meister seines Fachs.

Aus dem Schatten getreten Auch wenn er sein eigenes Weingut erst 2013 gründete, ist Luis Seabra alles andere als ein Newcomer. Denn bereits in den rund zehn Jahren zuvor konnte er sich als... mehr erfahren »
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Portugal: Luis Seabra Vinhos, Douro/Dão

Aus dem Schatten getreten

Auch wenn er sein eigenes Weingut erst 2013 gründete, ist Luis Seabra alles andere als ein Newcomer. Denn bereits in den rund zehn Jahren zuvor konnte er sich als Önologe im Schatten von Dirk Niepoort – dem berühmten Tausendsassa der portugiesischen und internationalen Weinwelt – einen Namen machen. Gleich als bekannt wurde, dass Seabra eigene Wege gehen würde, bekam sein Projekt viel Aufmerksamkeit. Das war einerseits sicherlich eine hervorragende Starthilfe, weckte andererseits aber auch hohe Erwartungen. Mit seinen feinsinnigen, überaus charaktervollen und sehr eigenständigen Weinen aus den drei benachbarten Regionen Douro, Vinho Verde und Dão im Norden Portugals hat er diese mehr als erfüllt. So zählt Luis Seabra heute zu den bedeutendsten Winzern Portugals und wird längst auch international gefeiert.

Zwischen Tradition und Fortschritt

Seabra verfolgt eine progressive und konsequente Idee von Wein, bei der Tradition und Fortschritt ineinandergreifen. Im Weinberg setzt er auf autochthone Rebsorten und vor allem auf sehr alte Rebbestände, die zum Teil weit über 90 Jahre auf dem Buckel haben. Seabra weiß, dass diese sich bestmöglich an ihren jeweiligen Standort anpassen konnten und eine ganz eigene „Gelassenheit haben, die vom Alter herrührt“. In die weinbauliche Praxis übersetzt bedeutet das, dass diese rüstigen Rebrentnerinnen mit allem Unbill des Wetters besser zurechtkommen – sei es Hitze und Trockenstress oder auch mal zu viel Feuchtigkeit. Wo Neupflanzungen notwendig sind, werden diese nach wiederbelebter portugiesischer Tradition im gemischten Satz angelegt. Im Keller praktiziert Luis Seabra konsequente Low Intervention, sprich, er verzichtet komplett auf den modernen önologischen Biochemie-Baukasten und folgt damit einem zukunftsweisenden Trend unter aufgeschlossenen Winzer*innen mit hohem Qualitätsanspruch. Lediglich an der seit Jahrhunderten üblichen maßvollen Schwefelung der Weine hält er fest. Die Spontangärung und der gemächliche Ausbau der Weine erfolgen grundsätzlich im Holz, wobei nur gebrauchte Fässer zum Einsatz kommen, die kaum noch Tannine oder Aromastoffe an den Wein abgeben, aber eine Mikrooxidation ermöglichen. 

Ausdruck von Meisterschaft

„Luis Seabra Vinhos“ sind genau das, was bereits in ihren aufs Wesentlichste reduzierten Etiketten zum Ausdruck kommt: intelligente Minimal Art für den Gaumen – ohne Schnickschnack oder Effekthascherei. Sie sind der unverfälschte Ausdruck ihres Terroirs und einer ganz individuellen Vorstellung von Wein, dabei jedoch keine anstrengenden Kopfgeburten, sondern extrem zugängliche, harmonisch in sich ruhende, geradezu selbstgewisse Gaumenschmeichler und sensible Geschichtenerzähler. Zutiefst seriös und nie vorlaut – zugleich aber unbeschwert und lebensfreudig. Und als echte Portugiesen blühen sie natürlich gerade am Esstisch so richtig auf und sind in ihrer unaufdringlichen, aber standhaften Art unglaublich vielseitige Speisebegleiter. Durchweg großartiger Stoff also – von einem echten Meister seines Fachs.

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