Italien: Fattoria di Sammontana, Toskana
Chianti wie er sein sollte: authentisch
Die Geschichte der Fattoria di Sammontana liest sich wie ein Drehbuch zu einer italienischen Familien-Saga: Einst gehörte das Anwesen mit der angrenzenden romanischen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert der großherzoglichen Familie Medici, die es der Kirche San Lorenzo in Florenz schenkte. Die Mönche bauten einen unterirdischen Keller und einen großen Ofen für Keramik und Terrakotta. 1867 kaufte der polnische Adlige Michele Dzieduszycki die Gebäude und Ländereien und verbrachte hier fortan seine Ferien. Während einer dieser romantischen Toskana-Urlaube verliebte sich sein Sohn Maurizio, Experte für Kunst- und Renaissanceliteratur, in eine Italienerin. Es wurde geheiratete und die Familie ließ sich dauerhaft in der Region nieder. Micheles Enkel Massimo entdeckte sein Interesse für Wein und Olivenöl und begann mit der professionellen Produktion. Heute wird die Fattoria di Sammontana in vierter Generation von Lorenzo Dzieduszycki geführt.
Geprägt von den Schwemmlandböden des Arnotals
Die historische Fattoria umfasst rund 13 Hektar Rebfläche und mehr als 3.000 Olivenbäume. Sie liegen an der Ostseite des Arnotals, nur 20 km von Florenz entfernt, auf einer Höhe zwischen 70 und 150 Metern über dem Meeresspiegel. Der Boden ist geprägt von den Ablagerungen des Flusses: Kies, Steine und Schotter. Was viele als „undankbar“ bezeichnen, empfinden die Dzieduszyckis als Segen, denn der Schwemmboden [Alluvion] verleiht ihren Weinen Charakter und Persönlichkeit. Um diese klar herauszustellen, arbeiten sie nach biodynamischen Prinzipien, vinifizieren die Weine auf natürliche Weise, vermeiden jeden unnötigen Schwefeleinsatz und greifen auch sonst im Keller so wenig wie möglich ein. Daraus entstehen authentische Chianti, die teilweise in die traditionellen, strohummantelten Fiasco-Flaschen abgefüllt werden.
Ein jahrhundertealter Kreislauf aus Trauben, Erde und Tradition
Doch Lorenzo Dzieduszycki glaubt nicht allein an Tradition, er fühlt sich auch der Innovation verpflichtet. Beides vermischen möchte er indes nicht. Seine Chianti werden wie ursprünglich üblich aus den autochthonen Rebsorten Sangiovese und Canaiolo hergestellt.
Bei den IGT-Weinen indes wagt er das Experiment: Er baut eine kleine Menge Cabernet Sauvignon, der 1972 vom Großvater angepflanzt worden ist, in der Tonamphore ausgebaut. Auch 30 bis 50 Jahre alte Trebbiano-Toscano-Trauben lässt er in der Amphore auf der Maische vergären.
Die Amphoren werden wie einst bei den Mönchen aus lokalem rotem Ton („terra rossa“) handgefertigt. Damit schließt sich auch hier ein jahrhundertealter Kreislauf aus Trauben, Erde und Tradition.
Wir sind begeistert, unsere Liebe zur Toskana ist einmal mehr entfacht!