Maison Stephan, Rhône - nördlich
Fotos©MaisonStephan
Absolute Reinheit und bewundernswerte Frische
Bis die Maison Stéphan aus der Taufe gehoben wurde, vergingen jedoch noch 20 Jahre: Erst 2017 tat sich Jean-Michel mit seinem Sohn Romain zusammen und gründete das heute 4,5 Hektar große Weingut, das so renommierte Parzellen wie Tupin, Semons und Bassenon sein eigenen nennen kann.
Die Weine von Vater und Sohn unterscheiden sich deutlich von denen der anderen Winzerbetriebe an der Côte-Rôtie. Der eigenständige Stil hat viel mit der Arbeit im Keller zu tun: Die Trauben werden nicht entrappt. Auf eine 24-stündigen Vorgärung folgen 20 Tage Spontangärung nach dem Prinzip der macération carbonique bei kühlen 10 °C. Geschwefelt wird erst bei der Füllung und das auch nur minimal. Schönung und Filtration sind tabu. Das Ergebnis sind Weine von absoluter Reinheit und bewundernswerter Frische, die zu den gefragtesten der AOC Côte-Rotie gehören.
Drei Jahrzehnte leidenschaftliche Rebpflege an der Côte-Rotie
Die Liebe zu den Pflanzen wurde Jean-Michel Stephan quasi in die Wiege gelegt. Schon Vater, Großvater und Urgroßvater waren Gärtner und Baumpfleger. Er selbst wandte sich 1991, nach der Ausbildung an der Landwirtschaftsschule des Beaujolais, der sensiblen Weinrebe zu. Parallel zu seiner Arbeit auf dem Weingut Domaine des Terres Dorées von Jean-Paul Brun gelang es ihm, in der Appellation Côte-Rotie einen Weinberg mit sehr alten Stöcken zu kaufen, einige davon sind heute bis zu 120 Jahre alt.
Jean-Michel erweiterte die Rebfläche durch weitere Zukäufe auf zwei Hektar und bestockte sie neu mit Syrah, Viognier und Serine, einer authentischen Syrah-Sorte, die deutlich feinere und komplexere Weine hervorbringt.
1994 vinifizierte er seinen ersten eigenen Wein. Ein Jahr später stellte er auf biologischen Anbau um und kelterte schon 1997 einen vollkommen natürlichen Wein. Gearbeitet wird von Anfang an komplett von Hand. In den unteren Lagen wird mit Hilfe des Pferdes gepflügt, weiter oben arbeitete Jean-Michel mit Windenschlepper und Spitzhacke.