Frankreich: Fabrice Chaillou, Loire

Mit der Natur im Anjou

Während die Naturweinszene in Deutschland vor allem von sehr jungen Leuten geprägt ist, findet man gerade in Frankreich, dem Mutterland der Bewegung, deutlich mehr gestandene Winzer*innen, die sich auf Basis jahrelanger Erfahrung dem Thema widmen. Das ist ein Plus. Denn wirklich gute Naturweine oder zumindest weitestgehend naturbelassene, progressive Weine herzustellen, ist eine anspruchsvolle Disziplin. Auch Lauré und Fabrice Chaillou standen schon mit beiden Beinen fest im Winzerleben, als sie in Saint-Lambert-du-Lattay – einer kleinen Ortschaft südlich von Angers, im Herzen des Anjou – ihre eigene Domaine gründeten. Dort betreiben sie heute Weinbau im bestmöglichen Einklang mit der Natur. Im Weinberg wie auch im Keller.

Vom lebendigen Weinberg …

Kennengelernt haben sich die beiden 1995 in der Weinbauschule. Danach war das Paar hauptsächlich für andere Weingüter tätig. Fabrice arbeitete dabei fast zehn Jahre für Weinbaulegende Jo Pithon. Lauré erzählt, er habe dort die Arbeit im Weinberg ganz neu verstanden, vor allem wie sich durch die richtige Pflege des Bodens die Wurzelbildung der Rebe und damit der Ausdruck des Terroirs fördern lasse. Natürlich ohne Agrochemie. Als dann ein Investor ins Weingut einstieg, Pithon selbst sich bald darauf zurückzog und schließlich auch Fabrice sich nicht mehr damit identifizieren konnte, gab das den Chaillous den Anstoß, endlich ihr eigenes Ding zu machen. „So begann das Abenteuer 2016 für uns mit 0,5 Hektar Chenin Blanc, dem König der Loire-Rebsorten“, erinnert sich Lauré. „Wir sind dann jedes Jahr ein bisschen gewachsen. Langsam, weil wir mit Blick auf die Rebsorten und das Land sehr anspruchsvoll sind. Kein Cabernet oder Chardonnay für uns. Wir übernahmen Stück für Stück mit Chemie kultivierte Weinberge. Unsere erste Aufgabe war es dann immer, zu beobachten – die Reben, die Böden, die übrige Vegetation – und all dem wieder Leben einzuhauchen.“ 

… zum lebendigen Wein

Bis 2022 ist die Domaine Chaillou so auf 4,6 Hektar gewachsen. Auf 3,4 Hektar regiert nach wie vor König Chenin Blanc, der Rest verteilt sich auf alteingesessene rote Rebsorten. Das alles bewirtschaften Lauré und Fabrice zu zweit. Selbstverständlich biologisch. Zusätzliche Mitarbeiter leisten sie sich nur zur Ernte. Dann führt Fabrice das Team im Weinberg, Lauré managet die Verarbeitung im Keller. Bei der Vinifikation sollen die Weine ohne den üblichen önologischen Chemiebaukasten, möglichst auch ganz ohne Schwefel ihren Weg finden. „Aber sie sind manchmal stur und eigensinnig. Und unser Betrieb ist sehr klein. Wir können es uns nicht leisten, zu viel Wein zu verlieren,“ sagt Lauré. Deshalb seien leichte Eingriffe bisweilen nicht zu vermeiden, die Lebendigkeit der Weine solle dabei aber immer erhalten bleiben. Und das gelingt den beiden: Die innere Strahlkraft, die vibrierende Spannung und das vielschichtige Mundgefühl haben uns sofort tief berührt, als wir ihre Weine vor wenigen Jahren bei einem kleinen alternativen Weinsalon in Angers entdeckten. Auch die ausgesprochene Harmonie, die ihnen innewohnt. Man schmeckt, dass sie mit der Natur entstehen – nicht gegen sie. Das schaffen nur Meister*innen ihres Metiers mit einer aufrichtigen Haltung, die Lauré so ausdrückt: „Wir fühlen, dass wir Teil eines Ganzen sind und dass es an uns liegt, uns darin zu integrieren. Durch Beobachtung, Demut und Respekt für alles Lebendige.“
Die Weine der Chaillous – allen voran die charaktervollen Chenin Blancs – sind der pure Ausdruck von Rebe und Terroir. Kein „easy drinking“, durchaus auch ein wenig fordernd. Doch sie haben etwas zu sagen und wer ihnen im Glas zuhört, wird mit jedem Schluck reichlich belohnt.  

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Frankreich: Fabrice Chaillou, Loire

Mit der Natur im Anjou

Während die Naturweinszene in Deutschland vor allem von sehr jungen Leuten geprägt ist, findet man gerade in Frankreich, dem Mutterland der Bewegung, deutlich mehr gestandene Winzer*innen, die sich auf Basis jahrelanger Erfahrung dem Thema widmen. Das ist ein Plus. Denn wirklich gute Naturweine oder zumindest weitestgehend naturbelassene, progressive Weine herzustellen, ist eine anspruchsvolle Disziplin. Auch Lauré und Fabrice Chaillou standen schon mit beiden Beinen fest im Winzerleben, als sie in Saint-Lambert-du-Lattay – einer kleinen Ortschaft südlich von Angers, im Herzen des Anjou – ihre eigene Domaine gründeten. Dort betreiben sie heute Weinbau im bestmöglichen Einklang mit der Natur. Im Weinberg wie auch im Keller.

Vom lebendigen Weinberg …

Kennengelernt haben sich die beiden 1995 in der Weinbauschule. Danach war das Paar hauptsächlich für andere Weingüter tätig. Fabrice arbeitete dabei fast zehn Jahre für Weinbaulegende Jo Pithon. Lauré erzählt, er habe dort die Arbeit im Weinberg ganz neu verstanden, vor allem wie sich durch die richtige Pflege des Bodens die Wurzelbildung der Rebe und damit der Ausdruck des Terroirs fördern lasse. Natürlich ohne Agrochemie. Als dann ein Investor ins Weingut einstieg, Pithon selbst sich bald darauf zurückzog und schließlich auch Fabrice sich nicht mehr damit identifizieren konnte, gab das den Chaillous den Anstoß, endlich ihr eigenes Ding zu machen. „So begann das Abenteuer 2016 für uns mit 0,5 Hektar Chenin Blanc, dem König der Loire-Rebsorten“, erinnert sich Lauré. „Wir sind dann jedes Jahr ein bisschen gewachsen. Langsam, weil wir mit Blick auf die Rebsorten und das Land sehr anspruchsvoll sind. Kein Cabernet oder Chardonnay für uns. Wir übernahmen Stück für Stück mit Chemie kultivierte Weinberge. Unsere erste Aufgabe war es dann immer, zu beobachten – die Reben, die Böden, die übrige Vegetation – und all dem wieder Leben einzuhauchen.“ 

… zum lebendigen Wein

Bis 2022 ist die Domaine Chaillou so auf 4,6 Hektar gewachsen. Auf 3,4 Hektar regiert nach wie vor König Chenin Blanc, der Rest verteilt sich auf alteingesessene rote Rebsorten. Das alles bewirtschaften Lauré und Fabrice zu zweit. Selbstverständlich biologisch. Zusätzliche Mitarbeiter leisten sie sich nur zur Ernte. Dann führt Fabrice das Team im Weinberg, Lauré managet die Verarbeitung im Keller. Bei der Vinifikation sollen die Weine ohne den üblichen önologischen Chemiebaukasten, möglichst auch ganz ohne Schwefel ihren Weg finden. „Aber sie sind manchmal stur und eigensinnig. Und unser Betrieb ist sehr klein. Wir können es uns nicht leisten, zu viel Wein zu verlieren,“ sagt Lauré. Deshalb seien leichte Eingriffe bisweilen nicht zu vermeiden, die Lebendigkeit der Weine solle dabei aber immer erhalten bleiben. Und das gelingt den beiden: Die innere Strahlkraft, die vibrierende Spannung und das vielschichtige Mundgefühl haben uns sofort tief berührt, als wir ihre Weine vor wenigen Jahren bei einem kleinen alternativen Weinsalon in Angers entdeckten. Auch die ausgesprochene Harmonie, die ihnen innewohnt. Man schmeckt, dass sie mit der Natur entstehen – nicht gegen sie. Das schaffen nur Meister*innen ihres Metiers mit einer aufrichtigen Haltung, die Lauré so ausdrückt: „Wir fühlen, dass wir Teil eines Ganzen sind und dass es an uns liegt, uns darin zu integrieren. Durch Beobachtung, Demut und Respekt für alles Lebendige.“
Die Weine der Chaillous – allen voran die charaktervollen Chenin Blancs – sind der pure Ausdruck von Rebe und Terroir. Kein „easy drinking“, durchaus auch ein wenig fordernd. Doch sie haben etwas zu sagen und wer ihnen im Glas zuhört, wird mit jedem Schluck reichlich belohnt.  

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