Sekthaus BurkhardtSchür, Franken
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Wo Sekt Nebenerwerb, aber nicht Nebensache ist
Schür ist im Hauptberuf Außenbetriebsleiter im Weingut Rudolf Fürst in Franken, Burkhardt arbeitete ursprünglich im Biowein-Großhandel. Als die beiden Geisenheim-Absolvent*innen eine Familie gründen wollten, eröffneten sie gleich noch ein Sekthaus mit. Das steht seit 2012 im fränkischen Bürgstadt. Doch bis zum eigenen Sekt dauerte es noch eine Weile. Erst 2018 erschienen die ersten Flaschen auf dem Markt. Eilig brauchen es die beiden auch nicht haben, denn Sebastian Schür arbeitet nach wie beim Weingut Fürst. Nebensache ist der Nebenerwerb aber dennoch nicht, denn bei der Schaumwein-Bereitung gehen die beiden keinerlei Kompromisse ein.
Ein weiterer Stern am deutschen Sekt-Himmel
Wir entdeckten das Sekthaus BurkhardtSchür bei Niko Brandners „Rohkost“. Der umtriebige junge Sektmacher hatte zum zweiten Mal Kolleg*innen nach Bensheim eingeladen, die sich wie er der „neuen deutschen Sektklasse“ verschrieben haben. Eine Präsentation, die es so in Deutschland bisher nicht gegeben hat. Probiert werden konnten nicht nur die hervorragenden Endprodukte, sondern ebenso deren Grundwein und der noch nicht degorgierte Rohsekt. Auch das Ehepaar Laura Burkhardt und Sebastian Schür stellte seine kleine Kollektion vor. Wir waren auf Anhieb begeistert.
Schaumwein-Bereitung ohne Kompromisse
Verarbeitet werden nur die klassischen Champagner-Sorten. Da Burkhardt und Schür keine eigenen Rebflächen besitzen, kaufen sie die Trauben bei befreundeten Winzer*innen. Der Chardonnay stammt aus dem Kaiserstuhl, Pinot Noir und Pinot Meunier aus Franken und dem Taubertal. Verarbeitet werden alle dann in Bürgstadt, allerdings nicht im eigenen Haus, sondern im
Weingut Fürst. Danach ruhen sie lange auf der Vollhefe: die Pinots im Doppelstückfass, der Chardonnay im Barrique. Nach der traditionellen Flaschengärung folgten mindestens 49 Monate Reifezeit. Die Geduld zahlt sich aus: Deutschland Sektszene ist um ein weiteres Highlight reicher!