Weingut Weninger, Burgenland und Sopron
Foto©FranzWeninger
Franz Ludwig und Franz Ferdinand
Bereits der Vater Franz Ludwig Weninger und seine Frau Martina brachten dem damals noch kleinen Familienweingut internationale Anerkennung. Heute hat sein Sohn Franz Ferdinand die Geschicke des Weinguts in der Hand und erweist sich als würdiger Nachfolger. Bereits zu Beginn seiner Winzerlaufbahn wurde er als großes Talent gehandelt. Er selbst schaut auf diese Jahre eher kritisch zurück. Zum einen weil er damals zu sehr vom eigenen Erfolg getrieben war, zum anderen weil er beim Barrique-Einsatz jugendlichen Übermut walten ließ. Aber das ist Jammern auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Heute zählen die Blaufränkisch von Weninger jedenfalls zur absoluten Spitze des Burgenlands und grenzen sich deutlich ab von den teils alkoholischen, überextrahierten und holzbetonten Weinen mancher Kollegen.
Elegant, drahtig, ausdrucksstark
Franz Weningers Rotweine tragen durchweg eine ganz eigene Handschrift. Er ist überzeugter Biodynamiker und achtet nicht nur die Reben, sondern auch die Weine als eigenständige Wesen, denen er in ihrer Entwicklung nur hilfreich zur Seite stehen kann. Eher ein Weinlasser als ein Weinmacher. Sehr kleine Erträge von bevorzugt alten Reben, nur die notwendigsten Eingriffe in Weinberg und Keller, Spontangärung, geringer Schwefeleinsatz, langes Hefelager – das sind die Grundpfeiler seiner Qualitätsphilosophie. Das Ergebnis: Überaus elegante, vielschichtige Blaufränkisch mit faszinierender Frucht und tiefgründiger Mineralik. Kraftvoll, aber eher drahtig als fett, ausgewogen in Säure- und Alkohlgehalt und der perfekte Ausdruck von Rebsorte und Terroir. All das bescherte Franz Weninger 2015 auch die Auszeichnung „Kollektion des Jahres“ im österreichischen Gault Millau – und viele andere Prämierungen.
Weninger ist mehr
Frei nach diesem Motto beschränkt man sich im Weingut Weninger auf eine einzige Sache: Blaufränkisch, der auch mal Kékfrankos heißt, wenn er jenseits der österreichisch-ungarischen Grenze gediehen ist, wo sich das Burgenland historisch gesehen fortsetzt und die Weningers ebenfalls aktiv sind. Wird das denn nicht langweilig mit nur einer Rebsorte? Mitnichten. Denn die unterschiedlichen Terroirs der einzelnen Lagen, sprich die jeweiligen Böden und ihre Mikroklimata, sorgen für genug Abwechslung. Insbesondere wenn man es wie Franz Weninger versteht, diese individuellen Gegebenheiten optimal in den Wein zu transportieren. Dank teils sehr alter Reben, die auf biodynamisch bewirtschafteten, lebendigen Böden gedeihen, erzählt der Blaufränkisch dann sehr individuelle Geschichten über berühmte Lagen im burgenländischen Horitschon oder im ungarischen Sopron, wo die Familie jeweils rund 25 Hektar bewirtschaftet.
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