Georg Breuer, Rheingau
Foto©WeingutGeorgBreuer
Erst Georg, dann Bernhard Breuer, jetzt Theresa
Das Weingut wurde bereits 1880 in Rüdesheim am Rhein gegründet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging es in den Besitz der Familie Breuer über. Theresas Großvater Georg Breuer war Namensgeber. Internationale Anerkennung erreichten die Weine – 81 % Riesling, 10 % Spätburgunder, 9 % Grau- und Weißburgunder, Orléans und Heunisch – unter Führung ihres Vaters Bernhard.
Bernhard Breuer gilt als Pionier des edlen trockenen Rheingau-Rieslings, als Vordenker des Terroirgedankens in Deutschland und als unermüdlicher Streiter für die Überzeugung, dass manche Weine dank ihrer Herkunft besser sind als andere.
Eine erstklassige Herkunft ist im Falle des Breuer-Weins gegeben: 40 Hektar bewirtschaftet die Familie mit Unterstützung von Betriebsleiter Hermann Schmoranz und Kellermeister Markus Lundén in Rüdesheim, Rauenthal und Lorsch, über die Hälfte davon sind Steillagen. Dazu gehören die Spitzenlagen Berg Schlossberg, Berg Rottland, Berg Roseneck und Pfaffenwies sowie die Monopollage Nonnenberg.
Fokus Weinberg
Unter Theresas Führung ist das Wirken im Weinberg noch stärker in den Fokus gerückt. Es wird nachhaltig gearbeitet, auf den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden komplett verzichtet. Im Vordergrund steht die Stärkung der Pflanzen mit natürlichen Mitteln sowie der Erhalt der biologischen Vielfalt und des Bodenlebens.
Im Herbst verbringt sie die gesamte Zeit im Wingert, um mit allen Sinnen zu entscheiden, wann wo gelesen wird. Dank „Beharrlichkeit und stilistischen Feingefühls hat Theresa Breuer in den letzten Jahren einen Rieslingstil geschaffen, der Kultcharakter erlangt hat: mineralisch und aufs Wesentliche reduziert, dabei mit innerem Reichtum – und, wie man weiß, mit sicherem Reifevermögen“ (falstaff Wein Guide, 2020).
Und sie ist noch lange nicht am Ziel: „Wir wollen immer noch ein Stückchen besser werden“, sagt sie. Da muss man sich auf was gefasst machen!
Den Bericht über unseren Besuch bei Theresa Breuer lesen sie hier
Erfrischende Tradition
Über 15 Jahre ist es her, dass Theresa Breuer das Erbe ihres plötzlich verstorbenen Vaters Bernhard antrat und die Leitung des Rheingauer Traditionshauses Georg Breuer übernahm. Doch weil sie damals erst 20 war und eigentlich andere Pläne hatte, wird die Geschichte immer wieder erzählt. Auch wenn heute keiner mehr daran zweifelt, dass sie den hohen Qualitätsstandard der Weine halten kann. Im Gegenteil: Theresa Breuer wird dafür gefeiert, das Hause Breuer wieder an die Spitze der deutschen Weingüter geführt zu haben. Das falstaff-Magazin kürte sie dafür 2016 zur „Winzerin des Jahres“. In der Laudation hieß es: „ […] Das Begeisternde an Theresa Breuers Art, dieses Weingut zu führen, ist, wie kongenial sie dem Markenkern nachspürt, ihn aufnimmt und weiterträgt. Dabei verleiht ihre – wenn man so sagen kann – reflektierte jugendliche Unbekümmertheit der Tradition den höchsten Glanz, den diese bekommen kann: denjenigen einer Erfrischung. So, dass sich das Alte nicht überholt und dennoch mit einer neuen Epoche in Einklang gerät.“