Milénico, Ribera del Duero
Foto©Milénico
Alte Rebstöcke, organisch Bewirtschaftung, minimale Kellertechnik
Ziel des familiengeführten Weinguts Milénico ist es, Herkunft und Ursprung der Weine so natürlich wie möglich auf die Flasche zu bringen. Dafür haben sie das traditionsreiche Weingut 2012 völlig neu erfunden. Junior Juan Manuel entschied sich, die Ernte der teilweise 50 bis 100 Jahre alten Rebstöcke nicht mehr als Trauben zu verkaufen, sondern daraus selbst Wein zu produzieren.
Andere Familienmitglieder schlossen sich ihm begeistert an. Als Zeichen des geschlossenen Bundes bildete man aus den Initialen der Beteiligten einen neuen Namen: Milénico war geboren.
Noch im selben Jahr wurde das Weingut offiziell für die Ursprungsbezeichnung (DO) Ribera del Duero zugelassen, 2015 erschienen die ersten Weine in limitierter Auflage auf dem Markt und begeisterten sofort durch ihre Komplexität und aromatische Intensität. Auch das vinocentral-Team ist beeindruckt.
Paradebeispiel für die Rotweinregion Ribera del Duero
Will man verstehen, was Ribera del Duero zu einer der führenden Rotwein-Regionen Spaniens gemacht hat, braucht man nur das Weingut Milénico zu betrachten: Während es auf der Hochebene im Sommer tagsüber sehr heiß ist, gehen die Temperaturen nachts auf 12 Grad zurück. Der große Temperaturunterschied verleiht den Weinen eine lebendige Säure. Die sehr heterogenen Böden sind karg und trocken, sodass die Rebstöcke gezwungen sind, ein kräftiges Wurzelsystem zu entwickeln, das die jährlichen Niederschlagsschwankungen bewältigt. Und so kommt es, dass die Rebsorte Tempranillo (in der Region Tinta del Pais genannt) hier Weine hervorbringt, die es locker mit denen des berühmten Rioja aufnehmen können – die jedoch stilistisch ganz anders daher kommen, weil die Trauben deutlich kleiner und dickschaliger sind. Aus dem konzentrierten Most keltern die Winzerinnen und Winzer der Ribera del Duero Rotweine von beachtlicher Farbe, Frucht und Intensität. – Soweit die Gemeinsamkeiten. Das Weingut Milénico zeichnet sich zudem durch eine biologische Bearbeitung der Weinberge und eine minimalinvasive Kellertechnik aus.
Seine Weinberge liegen auf halbem Weg zwischen dem Tal und dem Hochland, inmitten eines besonderen Mikroklimas, das den Reben einen natürlichen Schutz vor den Frühlingsfrösten bietet. Die Reben wachsen an steilen Hängen in einem felsigen Boden aus Kalk und Sand. Jede der 15 Parzellen hat eine andere Kombination aus Klon und Wurzelsystem, die den Weinen Vielfalt und Komplexität verleiht. Alle Trauben werden per Hand gelesen und zweimal selektiert, bevor sie auf 5 °C herunter gekühlt werden. Die sogenannte Kaltmazeration löst Farbe, Aromastoffe und Tannin frühzeitig aus den Schalen heraus, was zu einer noch stärkeren Konzentration führt.