Sepp Muster, Steiermark
Foto©WeingutSeppMuster
Biodynamisch von Anfang an
Von Anfang an arbeitet das Ehepaar biodynamisch, seit 2003 sind ihre Weine demeter zertifiziert. Das Bodenleben wird durch eigenen Kompost gefördert. Um der Pflanze Schubkraft zu verleihen, wird in homöopathischen Dosen Hornmist zugeführt. Während des Wachstums erhält sie Zugkraft durch das Ausbringen von Hornkiesel. Bei Trockenstress, Kälteeinbrüchen oder großer Nässe wird der Rebstock durch selbst hergestellte Tees unterstützt. Die biodynamische Behandlung von Boden und Pflanze regt die Rebstöcke dazu an, kontinuierlich zu arbeiten. Im Gegensatz zu konventioneller Düngung ist ihr Wachstum jedoch nie übertrieben stark.
Steirischer Terroirwein par excellence
„In unseren Weinen bewegen sich die Aromen – und diese Bewegung ist das Erlebnis schlechthin“, sagt der Winzer Sepp Muster. Er und seine Frau Maria sind eine große Ausnahmeerscheinung in der steirischen Weinwelt – avantgardistisch und rückwärtsgewandt zugleich. 2001 übernahmen sie das traditionsreiche, 10 ha große Anwesen von den Eltern; der Hof selbst wird allerdings schon 1727 als Gutshof „Graf“ in alten Aufzeichnungen erwähnt.
Urwüchsige Rebgärten
Auch die Rebzucht ist besonders. Sepp Muster möchte keinen englischen Rasen im Weingarten stehen haben, sondern das natürliche Leben erhalten. Der Wein wächst an 1,80 m langen Kastanienholzpfählen hinauf in die Höhe, die Reben hängen durch das Eigengewicht nach unten. Trotz dieses urwüchsigen Anblicks sind die Stöcke gut durchlüftet, ein Saftstau wird vermieden. Mit kühlem Kopf trotzen sie der steirischen Sommerhitze – und können eine große Fruchtigkeit und schöne Säure ausbilden.
Viel Zeit und Ruhe im Keller
Die Konsequenz, mit der das Ehepaar in den auf 430 - 470 Meter Höhe gelegenen Weingärten arbeitet, wird auch im Keller fortgeführt. Auch hier herrscht eine Art Urvertrauen, dass die gesunden, kleinbeerigen Trauben ohne große Eingriffe auskommen, wenn man ihnen nur genügend Entfaltungsraum gönnt. Kein Einsatz von Reinzuchthefen, keine Schönung, gänzlich unfiltriert, geringer und sehr später Schwefeleinsatz – dafür mindestens zwei Jahren Fassreife. So kommen die Weine auf die Flasche – und belohnen Winzerin und Winzer sowie alle Genießerinnen und Genießer mit vielschichtigen, langlebigen und eigenwilligen Geschmackserlebnissen. Echte Originale!