Chatzivaritis Estate, Makedonien
Foto©ChatzivaritisEstate
Authentischer Biowein aus Goumenissa
Goumenissa hat eigentlich eine lange Weinbautradition – im 19. Jahrhundert wurden die Weine von hier sogar nach Frankreich exportiert. Dann kam die Reblausplage, zwei Weltkriege und weitere wirtschaftliche Miseren und das Land lag brach. Erst in den 1970er-Jahren wurde der Weinbau hier überhaupt wieder aufgegriffen und kam in den 80er-Jahren langsam in Fahrt. Zunächst waren es vor allem wohlhabende Rechtsanwälte, Ärzte und Geschäftsleute wie der heutige Bürgermeister von Thessaloniki, die hier Land kauften und wieder Reben anpflanzten. Mittlerweile verfügt das Gebiet über den OPAP-Status, die höchste Qualitätsstufe für griechischen Wein. Vangelis setzte aus tiefer Überzeugung von Anfang an auf biologische Landwirtschaft – was bis heute in Griechenland noch eher eine Seltenheit ist. Mit seinem hervorragenden Goumenissa P.D.O., einer Assemblage aus den traditionellen Rebsorten Xinomavro – dem Nebbiolo Griechenlands – und mindestens 20 % Negoska, heimste er vom ersten Jahrgang an internationale Auszeichnungen ein. „Eigentlich hat der immer einen Preis geholt, wenn wir ihn irgendwo eingesendet haben“, bemerkt er im Vorbeilaufen an einer Wand im Weingut mit Urkunden, auf der langsam der Platz ausgeht.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Heute bewirtschaftet Chatzivaritis Estate fast 50 Hektar. Neben den regionalen Leitrebsorten Xinomavro und Negoska werden mittlerweile auch die weißen Reben Roditis und Assyrtiko angebaut – außerdem kleinere Mengen Sauvignon Blanc, Chardonnay, Merlot und Cabernet Sauvignon. Beruflich wollen sich Vangelis und seine Frau bald zur Ruhe setzen, um nur noch das Leben und ihr schönes Weingut zu genießen. Die Zukunft des Betriebs scheint aber gesichert: Tochter Chloé hat eine fundierte Weinbauausbildung inklusive Studium absolviert und sammelt derzeit Erfahrung im Ausland, um irgendwann das Ruder zuhause zu übernehmen.
Vom Hobbywinzer zum Spitzenerzeuger
Ursprünglich war der Weinbau für Vangelis Chatzivaritis und seine Frau Olga Iakovidou nur ein Hobby. Er ist eigentlich Maschinenbauingenieur, sie Professorin für Agrarökonomie. Als die beiden sich 1981 kennenlernten, ahnte Vangelis noch nicht, dass er eines Tages in der Region Goumenissa, der Heimat seiner Frau, ein Weingut betreiben würde. Vangelis war schon immer ein ausgesprochener Genießer und Weinfreund. Und so kam er auf die Idee, für sich und seine Freunde nebenbei Wein anzubauen und ein paar Flaschen zu produzieren – quasi als Ausgleichssport zu seinem anstrengenden Beruf. Das lief so gut und der Wein wurde im Freundeskreis so beliebt, dass schließlich der Entschluss fiel, das Ganze zu professionalisieren. Ein kleines, aber feines Boutique-Weingut wurde inmitten der Weingärten errichtet und 2007 schließlich der erste Jahrgang vermarktet. Heute gehen die herausragenden Weine von hier in alle Welt.