Biologisch erzeugte Terroir-Weine
Rund 70 Prozent der Rebfläche in der Obhut der Mays – längst sind auch die drei Kinder im Weingut aktiv – sind heute mit Silvaner bestockt. Es sind vor allem die eher kargen, skelettreichen und vom Muschelkalk geprägten Böden, die die Rebsorte zu Höchstleistungen antreiben, aber natürlich ebenso Faktoren wie das Rebalter, die richtigen Maßnahmen bei der Weinbergsarbeit sowie gezielt reduzierte Erträge. Zudem arbeitet Rudolf May im Weinberg seit 2014 zertifiziert biologisch, also ohne chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel – und das nicht, weil es vielleicht gerade en vogue wäre. Der Franke an sich neigt eher nicht dazu, sich dem Zeitgeist anzubiedern. May ist überzeugt, dass ein lebendiger Weinberg mit hoher Biodiversität bessere, authentischere und ausdrucksvollere Weine hervorbringt als eine mehr oder weniger sterile Monokultur. Die besondere Qualität des Leseguts erlaubt es ihm zudem, im Keller nicht unnötig eingreifen zu müssen. Dort setzt er auf Spontangärung, den Ausbau im traditionellen großen Holzfass und die nötige Zeit, die ein unmanipulierter Wein braucht, um sich zu entwickeln.
So entstehen „fränkisch trockene“, also bis zur harmonischen Balance zum natürlichen Säuregehalt durchgegorene Charakterköpfe, die ihre Rebsorte, ihr Terroir und eine ganz individuelle Winzerhandschrift in äußerst delikater Weise widerspiegeln. Und das gilt natürlich nicht nur für die Mayschen Silvaner.