Gulfi Rossojbleo Nero d'Avola Bio 2023

Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2019:

Es ist eine recht neue Anlage von Nero D’Avola-Reben, die bei moderatem Klima und ohne direkte Sonneneinstrahlung am Monte Iblea in der Provinz Ragusa wachsen und gedeihen dürfen. Durch die kühlere Lage und und die relativ junge Bepflanzung entsteht ein Wein, der im Charakter eher ungestüm und jugendlich ist. 

Ihm fehlt das schwere und behäbige, das man sonst von dieser Rebsorte kennt. Es duftet nach Himbeere, Hibiskus-Tee und eingelegten Pflaumen. Man denkt an Kirschkuchen, geröstete Mandeln, grünes Holz, Minze, Basilikum und geraspelte Bitterschokolade. Erst weich im Mund, dann für einen sonnenverwöhnten Sizilianer erstaunlich säurebetont. Die Sauerkirsche schlägt durch, zusammen mit anderen, erst halbreifen Beeren. Gerbstoffe belegen die Zunge wie ein leichtes Seidentuch.

Der Wein zieht mächtig am Gaumen, die Frucht bleibt frisch und leicht grüne Tannine tun ihr übriges, ihn weiterhin in einer guten Balance lebendig, frisch und trinkig zu halten. Im Meer sizilianischer Weine muss man lange suchen, um eine solch klare und frische Stilistik zu finden.

Robert Frey vom vinocentral-Team, Februar 2021