AdamsWein Spätburgunder Heerweg 2021

Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2019:

Ihren eigenständigen, sehr eleganten und fast würde man sagen „femininen“ Spätburgunderstil hat Simone Adams beibehalten und mit dem 19er-Jahrgang auch noch eine Spur weiterentwickelt, aber die „Kaliber“ sind von den Etiketten verschwunden und normalen Lagenbezeichnungen gewichen. Denn diese Lagen will Simone künftig in ihren Weinen herausarbeiten, wie das beim „Auf dem Haun“ bereits der Fall war. Der Heerweg befindet sich am Hangfuß, unterhalb des Haun. Selektive Handlese in kleinen Boxen mit einer weiteren Selektion im Weingut. Spontangärung mit 100 % Rappen und ohne Zusatz von Enzymen oder anderen Hilfsstoffen. Ausbau über 18 Monate in Barriques mit zwischen 10 und 20 % Neuholzanteil. Anschließend ohne Schönung oder Filtration gefüllt. So weit die eher technischen Hintergründe. 

Im Bukett reife Schattenmorellen, untermalt mit einer dunklen Würze und dezente Anklänge von Schokolade und einem Hauch Mokkasahne. Gleichzeitig finden sich aber auch kühle, ätherische Eindrücke sowie kräutrige und leicht erdige Noten. 

Im Mund entfaltet sich dann ein saftiger, klarer Wein, der bereits deutlich mehr Körper, Finesse und Eleganz zeigt als der Ortsspätburgunder. Die Tanninstruktur ist fein und bereits sehr geschmeidig. Trotz seines prinzipiell kühlen Charakters strahlt der Wein im Kern eine gewisse Wärme aus. Eine schlanke Säureader verleiht ihm Frische und Spannung. Das Ganze zeigt sich bereits erstaunlich zugänglich, auch wenn sich der Wein derzeit wohl gerade noch in der Pubertät befindet. Wir sind gespannt, wie sich diese Delikatesse in den nächsten Jahren entwickeln wird. 

Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2021