Riecine, Toskana
Foto©Riecine
Chianti Classico in Reinformat
Das heutige Weingut Riecine aus dem Kerngebiet des Chianti Classico, dessen Name bereits 1112 in einer Urkunde des nahe gelegenen Klosters Erwähnung fand, wurde ziemlich genau zur Geburtsstunde der Supertoskaner von dem Engländer John Dunkley gegründet. Dennoch hat es sich nicht dem internationalen Weinstil verschrieben, sondern legt Wert auf Authentizität und Regionalität. Die Weine spiegeln ihre Herkunft, ihre Tradition und den regionaltypischen Charakter ganz unverfälscht wider und sind dafür seit über 45 Jahren weltweit berühmt und geachtet.
Zwei Engländer, ein Amerikaner und dennoch: italienischer geht es nicht
Nach dem Tod Dunkleys ging das Weingut an den Amerikaner Gary Baumann über, der es 2012 an eine Investorenfamilie verkaufte. An der Qualität und dem Charakter der Weine hat sich dadurch nichts geändert. Noch immer sind sie geprägt vom Stil des britischen Önologen Sean O’Callaghan, der wie Dunkley ausschließlich auf Sangiovese setzt und die Weinberge biodynamisch bewirtschaftet. Kaum ein anderer Chianti vermag das Potenzial der Rebzone unverfälschter und lebendiger darzustellen als der von Riecine, dafür wird auch der neue Önologe Carlo Ferrini sorgen. 2016/17 hat er die Nachfolge des großen O’Callaghan angetreten.
Die 21 ha großen Weingärten liegen auf 300 und 500 m Höhe im Gemeindebezirk Gaiole, die ältesten Rebstöcke sind 45 Jahre alt.
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Nichts gegen diesen internationalen Weinstil, der da propagiert wurde. Er hat viele Freunde und alleine schon deshalb seine Daseinsberechtigung. Wir im vinocentral finden es jedoch eigentlich viel spannender, wenn ein Wein seine Herkunft, seine Tradition und seinen regionaltypischen Charakter widerspiegelt. Denn genau das macht die Weinwelt so vielfältig und spannend. Deshalb waren wir schon länger auf der Suche nach Toskanern, die sich auf ihre Wurzeln besinnen – und wurden nun fündig. Mehr lesen