Nikolaihof, Wachau
Foto©Nikolaihof
2000 Jahre Geschichte
Doch der Reihe nach: Denn die Geschichte des Nikolaihofs begann vor nahezu 2.000 Jahren. Einst stand an seiner Stelle ein Römerkastell, dann war er Bischofs- und Verwaltungssitz, wovon eine Kapelle im Innenhof zeugt. 1894 übernahm Familie Saahs das Anwesen, zu dem ebenfalls eine historische, zwölf Meter große Baumpresse gehört, die immer noch genutzt wird. Das Weingut zur Blüte brachte schließlich das Ehepaar Nikolaus und Christine Saahs, die nach wie vor dort tätig sind, auch wenn Sohn Nikolaus seit 2005 die Leitung innehat.

Die Parker-Sensation
Senior Nikolaus und Ehefrau Christine waren es auch, die in den 1970er-Jahren in den Weinbergen auf biodynamische Wirtschaftsweise umstellten. Dafür wurden sie lange belächelt, denn bis dato gab es so etwas in Österreich nicht. Auch die Überzeugung, den Weißweinen viel Zeit bei der Pressung und im Fass zu geben, ließ sich viele Jahre lang nur schwer vermitteln. Das änderte sich schlagartig, als der amerikanische Weinkritiker Robert Parker 2014 einen Riesling des Nikolaihofs aus dem Jahr 1995 die sensationelle Höchstwertung verlieh: Zum ersten Mal hundert Punkte für ein österreichisches Weingut und zum ersten Mal 100 Punkte für einen trockenen Riesling! Die Sensation war perfekt! Seither sind Interesse und Nachfrage nach den demeter zertifizierten Weinen des Nikolaihofs national wie international groß. Familie Saahs hat es geschafft. Dabei bewies sie ebenso großes Durchhaltevermögen wie ihre Weine Langlebigkeit.





Einzigartiges Weinerlebnis in der Wachau
Der Nikolaihof ist das älteste Weingut Österreichs. Doch von Ermüdungserscheinungen keine Spur: Das Weingut in Mautern an der Donau ist Kult. Spezialität des Hauses sind sogenannte „Late Releases“, also Weine, die über mehrere, in manchen Fällen auch bis zu 20 Jahre im Holzfass reifen, ehe sie gefüllt werden.
Bei der Lagerung im Holzfass ist der Wein einer permanenten Mikrooxidation durch die Poren des Holzes ausgesetzt. Anstatt den Wein dabei aber zu oxidieren und verfallen zu lassen, scheint sich der Prozess eher wie eine Art Jungbrunnen auszuwirken.
Die Weine wirken reif, aber eben nicht alt. Ein Alterungsprozess setzt erst ab der Füllung ein, verläuft aber auch da deutlich langsamer als bei herkömmlichen Weinen, wodurch sie ein enormes Reifepotenzial erhalten.