Nicolas Joly Coulée de Serrant Bio 2021

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Region: Loire
Weingut: Nicolas Joly
Jahrgang: 2019
Gebindegröße: Weinflasche 0,75 l
Qualitätsbezeichnung: AOC
Süße: Trocken
Ausbau: in gebr. 500 L. Fass, Spontangärung
Boden: Schiefer
Bio: Wein Bio Zertifiziert
Bio Detail: Demeter
Hinweis: vegan
Alkoholgehalt: 15,0 % vol
Herkunft: Frankreich
Rebsorten: Chenin Blanc
Kategorie / Farbe: Wein weiß
Allergene: Enthält Sulfite
Abfüller: SAS Famille Joly, Château de la Roche aux Moines 49170 Savennières – Frankreich
Zusatzangabe zur Kategorie: Progressive Weine
Artikel-Nr.: 8735093
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2015: Dieser Wein ist das Flaggschiff der lebenden... mehr

Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2015:

Dieser Wein ist das Flaggschiff der lebenden Winzerlegende Nicholas Joly und nicht minder berühmt-berüchtig und exzentrisch als sein biodynamischer Ziehvater. Auch wenn der Meister selbst heute kaum mit der Vin-naturel-Szene in Verbindung gebracht wird, weil er eisern am Schwefeln seiner Weine festhält, kann er doch als einer der Vorreiter dieser Bewegung gelten. Denn abgesehen vom Schwefel (bei Joly immer aus natürlichen vulkanischen Vorkommen und nicht als Nebenprodukt der Petrochemie) lässt er seinen Weinen absolut freien Lauf und begleitet sie auf ihrem Weg gewissermaßen antiautoritär. Die Chenin-Blanc-Trauben dürfen grundsätzlich voll ausreifen, was manchmal extrem hohe Alkoholgehalte und ausgeprägte Botrytis mit sich bringt. Auch vor offenkundigen Fehltönen schreckt Joly nicht zurück, wenn sie eben dem Lauf der Dinge entsprechen. Und so scheiden sich bei seinen Weine die Geister: Für die einen die Offenbarung schlechthin, für die anderen eine unverschämte Zumutung. Denn vor allem in ihrer Jugend sind die Weine oft schroff, grobkantig und vollkommen unnahbar, ja, nahezu gewalttätig. Ein gereifter Coulée de Serrant – und reifen können diese Weine über Jahrzehnte – ist jedoch in jedem Fall ein einzigartiges Erlebnis, denn viele Kinderkrankheiten wie Mufftöne und Ähnliches wachsen sich dabei aus. Diesbezüglich muss man allerdings feststellen, dass der vorliegende Jahrgang 2015 sich bereits erstaunlich zugänglich präsentiert, obwohl er sicherlich von seiner Reife noch weit entfernt ist.

Die Lage „Clos de la Coulée de Serrant“ mit rund 7 Hektar ist im Alleinbesitz der Familie Joly und eine der sehr wenigen Monopollagen in Frankreich, die sogar über eine eigene AOC verfügen. Ursprünglich als Weinberg angelegt wurde die Lage bereits im Jahr 1130 – das macht 890 Jahrgänge in Folge. Seit 1980 bewirtschaftet Joly die Lage biodynamisch – ausschließlich von Hand oder mit dem Pferd. Die Chenin-Blanc-Reben hier sind im Durchschnitt rund 40 Jahre alt – die ältesten über 80. Die Erträge liegen bei gerade mal 20-25 Hektoliter pro Hektar. Die dünne Bodenschicht von lediglich 20 bis 40 Zentimeter Tiefe gründet auf rotem Schiefer. 

Wir haben den Wein nur leicht gekühlt und über drei Tage verkostet:

Tag 1: Frisch geöffnet wirkt der Wein zunächst erwartungsgemäß recht verschlossen und etwas diffus. Mit Luft entfalten sich Aromen von Honig, frischen Blüten, Leder, Rauch, feuchter Erde, grünen Walnüssen und Lakritz. Im Mund erscheint das Ganze irgendwie kühl, im Rachen spürt man jedoch deutlich die wärmende Wirkung der satten 14,5 % Alkohol, wobei der Wein keineswegs brandig schmeckt. Die Tannine wirken etwas kantig. Dicht und viskos fließt er über die Zunge. Über allem liegt eine eigenwillige dunkle Würze.

Tag 2: Der Wein scheint schon im Bukett erstaunlicherweise an Frische gewonnen zu haben. Die Aromen wirken klarer, bereichert mit frischen Kamilleblüten, Quittengelee, gedörrter Birne und halbfermentiertem Tee. Die dunkle Würze ist noch immer vorhanden, fügt sich aber besser ins Gesamtbild. Die Botrytisnoten, wie man sie ansonsten vor allem von edelsüßen Weinen kennt, machen sich deutlich bemerkbar. Der Wein wirkt am Gaumen wesentlich offener und weist im Nachhall einen süßlichen Kern auf – gleichzeitig tritt die Säure klarer hervor, was den frischen Eindruck unterstreicht. 

Tag 3: Der Wein hat sich merklich noch weiter geöffnet. Frisches Kokosfleisch und exotische Fruchtnoten erweitern das Aromenspektrum – aber auch etwas Karamell, Nussbutter und holzige Noten. Die Tannine wirken etwas sanfter und der wärmende Alkohol und die ausgeprägte dunkle Würze erinnern an mit viel Wasser verdünnten Cognac. Im Finish bleibt ein leicht ätherischer und auch adstringierender, ein wenig herber Eindruck. 

Ob man diesen eigenwilligen Stil nun schätzt oder nicht, man wird auf jeden Fall zugeben müssen, dass dies offenbar ein ganz großer Wein ist. Dicht, salzig, vibrierend und ungemein expressiv. Ein Charakterkopf mit einer inneren Strahlkraft, der mit nichts in der Weinwelt vergleichbar erscheint. Hier wurde das viel beschworene Terroir und die Individualität im Wein kunstvoll auf die Spitze getrieben.

Yook vom vinocentral-Team, August 2020

Region: Loire
Weingut: Nicolas Joly
Jahrgang: 2019
Gebindegröße: Weinflasche 0,75 l
Qualitätsbezeichnung: AOC
Süße: Trocken
Ausbau: in gebr. 500 L. Fass, Spontangärung
Boden: Schiefer
Bio: Wein Bio Zertifiziert
Bio Detail: Demeter
Hinweis: vegan
Alkoholgehalt: 15,0 % vol
Herkunft: Frankreich
Rebsorten: Chenin Blanc
Kategorie / Farbe: Wein weiß
Allergene: Enthält Sulfite
Abfüller: SAS Famille Joly, Château de la Roche aux Moines 49170 Savennières – Frankreich
Zusatzangabe zur Kategorie: Progressive Weine
Artikel-Nr.: 8735093
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