Céline & Laurent Tripoz, Burgund
Foto©AmelieTripoz
100 % „selfmade“ Crémant
Heute bewirtschaften die Tripoz’ ganze 14 Hektar mit einem Anteil in der berühmten AOC Pouilly-Loché. 75 % der Rebfläche sind mit Chardonnay bepflanzt, jeweils 10 % mit Pinot Noir und Aligoté und die übrigen 5 % mit Gamay. Neben den verschiedenen Rot- und Weißweinen gab es von Anfang an auch Crémant im Programm, zunächst einfach nur der nötigen Sortimentsbreite wegen. Die eigentliche Versektung war an einen spezialisierten Subunternehmer vergeben, wie das heute durchaus üblich ist, den beiden aber nicht so richtig ins Konzept passte. Deshalb begannen sie, sich selbst mit der Methode der traditionellen Flaschengärung zu beschäftigen und produzierten ab dem Jahrgang 1999 schließlich ihre eigenen Crémants, die sich schnell zu den Flaggschiffen des Weinguts entwickelten.
Low-Tech – aber Hi-Fi
Schon kurz nachdem sich das Ehepaar Tripoz das Know-how der Sektbereitung erfolgreich drauf geschafft hatten, stürzten sich Céline und Laurent in ein weiteres Abenteuer und stellten 2001 ihre gesamte Rebfläche auf die biodynamische Wirtschaftsweise um – heute zertifiziert durch demeter und Ecocert. Diese andere Denke im Weinberg wiederum, die den natürlichen Prozessen mehr Raum lässt, hatte schließlich auch Einfluss auf ihre Arbeit im Keller. Önologische Eingriffe wurden auf ein Minimum reduziert, insbesondere auch der Einsatz von Schwefel. Der liegt bei den Crémants heute zumeist sogar bei Null. Céline und Laurent Tripoz produzieren so überaus authentische und ausdrucksvolle Still- und Schaumwein – ohne jegliche Allüren und zu fairen Preisen. Terroir-Aufzeichnungen in Low-Tech, aber mit einer zutiefst berührenden Klangwiedergabe …
Céline & Laurent Tripoz – Vom Sandkasten ins gemeinsame Weingut
Das kleine Weinbaudorf Loché liegt im südlichen Burgund, südwestlich der Stadt Mâcon, in die es heute eingemeindet ist. Hier befindet sich das Familienweingut von Céline und Laurent Tripoz, das die beiden gemeinsam aufgebaut haben. Zusammen in Loché aufgewachsen wurden sie irgendwann ein Paar, gründeten eine Familie und gingen ihren unterschiedlichen Berufen nach. Doch waren sie Zeit ihres Lebens von Reben umgeben und so keimte in beiden der Wunsch, selbst das Winzerhandwerk zu ergreifen. Laurent pflanzte schließlich 1987 die ersten Reben. Mit der Jungfernernte im Jahr 1990 beschloss das Paar dann auch gleich, seine Trauben nicht an die örtliche Genossenschaft abzugeben wie die meisten Kolleg*innen in der Nachbarschaft, sondern eine eigene Domaine zu gründen. Ein mutiger Schritt, bedenkt man, dass sie bis dahin keinerlei Erfahrung in der Weinbereitung hatten. Die mussten sie sich peu à peu erarbeiten. Doch scheint ihnen das recht schnell gelungen zu sein, denn schon nach wenigen Jahren wurden sie als Geheimtipp gehandelt. Bereits 1996 war die Domaine wirtschaftlich so weit vorangekommen, dass auch Céline ihren Job an den Nagel hängen und voll mit einsteigen konnte.