Frank John, Pfalz
Foto©FrankJohn
Vordenker im biologisch-dynamischen Anbau
Der charismatische Winzer gilt als einer der großen Vordenker im biologisch-dynamischen Anbau. Klar, dass in seinem Weingut konsequent nach demeter-Richtlinien gearbeitet wird. Auf Pestizide und Herbizide verzichtet die Familie, stattdessen fördert sie das Bodenleben sowie die Stärkungs- und Selbstheilungskräfte der Reben mit dynamisierten Präparaten aus ausgewählten Mineralien, Pflanzen und tierischen Produkten.
Der Betrieb ist ein geschlossener Kreislauf: Dünger und Kompost werden selbst hergestellt. In den Weinbergen grasen zu bestimmten Vegetationsperioden Schafe und Ziegen. Sie halten die Gräser und Kräuter kurz und bringen gleichzeitig durch ihre Ausscheidungen Nährstoffe zurück in den Boden. Statt mit schweren Traktoren den Untergrund zu verdichten, nutzt John bei der Bodenbearbeitung Pferde als Zugtiere. Diese wiederum erhalten Heu als Futter, das von Brachflächen stammt, die zur Revitalisierung vor Neuauspflanzung angelegt werden. Geerntet wird per Hand in mehreren Lesegängen.
Unseren Bericht über den Besuch bei Frank John und Familie lesen Sie hier
Das Weingut Frank John ist Sekterzeuger des Jahres
Wir gratulieren Gerlinde und Frank John und ihren Kindern Sebastian und Dorothea zur Auszeichnung "Sekterzeuger des Jahres" durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung. In der Laudation heißt es "[…] der Name John [steht] für klare, mineralisch grundierte Spitzenweine, die Intensität und Komplexität mit Kraft und mineralischem Spiel vereinen. Im Kreuzgewölbe reifen aber auch traditionell erzeugte Sekte heran, die sogar in Pariser Sternerestaurants serviert werden." (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 1.12.2019)
Eine Klasse für sich
Frank John war viele Jahre lang Betriebsleiter beim Deidesheimer Weingut Reichsrat von Buhl und bei Heyl zu Herrnsheim in Nierstein. Noch heute ist er europaweit für 10.000 Hektar Weingärten als önologischer und ökologischer Berater zuständig. 2002 erfüllte er sich einen Traum und kaufte in Neustadt-Königsbach an der Pfälzer Mittelhaardt den Hirschhorner Hof, ein 400 Jahre altes Renaissance-Anwesen mit beeindruckendem Kreuzgewölbekeller. Seither baut er dort mit Unterstützung von Ehefrau Gerlinde und den Kindern Sebastian und Dorothea auf drei Hektar Riesling und Pinot Noir an. In diesem Kleinod kann er ganz und gar nach eigenen Vorstellungen und Prinzipien arbeiten, sein Motto dabei: „Große Weine alter Schule“.
Visionäre Weine mit einem hohen Reifepotenzial
Auch im Keller geht es behutsam und minimalistisch zu: Reinzuchthefen sind tabu. Die Gärung und der Biologische Säureabbau (BSA) erfolgen spontan. Die Schwefelgabe ist minimal und wird erst kurz vor der Füllung zugeführt. Stilprägend für Frank Johns Weine ist vor allem der lange Ausbau in großen Holzfässern.
So entstehen ganz eigenständige, elegante Weine von großer innerer Strahlkraft und mit einem hohen Reifepotenzial. – Und das mit schöner Regelmäßigkeit wie der Weinautor und Mundus-Vini-Vorstand Michael Hornickel nach einer beeindruckenden Vertikal-Weinprobe in der Weinwelt (02, 2015) schwärmte: „Ich habe selten eine derart überzeugende Vertikale über zehn, elf Jahrgänge erlebt. Ungewöhnlich auch: Kein einziger Jahrgang schwächelte, kein schräger Ton störte. […] Frank John verkauft nicht nur Wein, sondern eine Vision, […].“
Wir sind glücklich, diese visionären Weine jetzt im Programm zu haben.