Egly-Ouriet, Champagne
Foto©EglyOuriet
Herzstück ChampagnerGrand-Cru-Appellation Ambonnay
Als Francis Egly 1982 das Gut der Familie in vierter Generation übernahm, fasste er den Entschluss, seine Trauben von nun an selbst zu verarbeiten und Champagner unter eigenem Namen (Egly-Ouriet) abzufüllen. Das war damals noch recht waghalsig. Das internationale Publikum schwor zu dieser Zeit noch komplett auf die großen Marken, die ihr Image auch durch entsprechenden Werbedruck aufrechterhielten. Aber Egly-Ouriet hatte den Wert seiner Lagen erkannt und wollte nicht länger hinnehmen, dass sie anonym in namhaften Cuvées verschwanden.
Ein Großteil seiner rund zwölf Hektar liegen direkt in der Grand Cru Appellation Ambonnay – der Rest in nicht weniger renommierten Gemeinden der Region Montagne de Reims. Die Rebanlagen sind teilweise über 45 Jahre alt. Die größte Fläche ist – typisch für die Region – mit Pinot Noir bepflanzt, an zweiter Stelle steht der Chardonnay gefolgt von einer kleinen Partie mit Pinot Meunier (Schwarzriesling).
Spitze der Winzerchampagner-Bewegung
Revolutionäre Veränderungen in erfolgreichen Champagne Weinbauregionen sind rar. Seit dem Aufstieg der Champagne zum internationalen Inbegriff des Schaumweins schlechthin waren es lange Zeit ausschließlich die großen namhaften Häuser, die den Markt bestimmten. Die zahllosen kleineren Winzer lieferten ihnen lediglich das Traubenmaterial dazu. Dass sie selbst eigene Grand Cru Champagner abfüllten, war eher selten. Irgendwann machten jedoch die sogenannten Champagnes de vignerons in Fachkreisen von sich Reden. Heute herrscht bei den Winzerchampagnern ein regelrechter Boom und einige von ihnen, wie die aus dem Hause Egly-Ouriet, zählen zu den absoluten Spitzenerzeugnissen der Champagne.
Vollreife Trauben und viel Zeit
Egly-Ouriet setzt – anders als viele andere Schaumweinproduzenten in der Champagne – auf möglichst reifes Lesegut. Das beschert ihm kraftvolle, dichte und höchst aromatische Grundweine – allesamt spontan vergoren. Die höheren Qualitäten reifen für einige Monate in gebrauchten, teilweise auch in neuen Barriques, einfachere im Stahltank. Abgefüllt wird grundsätzlich unfiltriert und ungeschönt.
Nach der zweiten Gärung in der Flasche verbleiben die Champagner zum Großteil für mindestens vier Jahre auf der Feinhefe. Die Dosage bewegt sich stets zwischen zwei und maximal vier Gramm Restzucker pro Liter. Das Ergebnis ist ein gelungener Spagat: opulente, vielschichtige und komplexe Champagner, die sich aber extrem elegant, frisch, feingliedrig und klar präsentieren. Das ist das Kunststück, das nicht jedem Winter in der Champagne so meisterhaft gelingt: Grand Cru