Domaine Rieffel, Elsass
Foto©DomaineRieffel
Zum „neue“ Elsass mit Biodynamie
Lucas Rieffel ist stark von den Urvätern der Naturweinbewegung im Elsass, Ostertag und Meyer, beeinflusst und eng mit Zeitgenossen wie Antoine Kreydenweiss oder auch Fabien Jouves aus dem Cahor vernetzt, die ähnliche Ansätze verfolgen. Biodynamie, Spontangärung und Low Tech im Keller gehören zwingend dazu. Beim Ausbau der Weine folgt Lucas Rieffel aber keinem starren Naturwein-Dogma. Manche Weine filtriert er, andere nicht – und auch der Schwefelzusatz kann mal null oder eben doch eine geringe Dosis sein. Dementsprechend vielfältig und individuell ist die stilistische Bandbreite der Rieffel-Weine, wobei sie zugleich eine ganz unverwechselbare Handschrift tragen und sich deutlich vom konventionellen Elsass-Wein abgrenzen. Längst sind sie auch international gefragt. Die Hälfte der Jahresproduktion von rund 60.000 Flaschen wird derzeit in Länder wie Japan, Kanada, USA, Großbritannien, Belgien oder Norwegen exportiert. Im angrenzenden Weinland rechts des Rheins, also bei uns hier, sucht man die Weine hingegen fast vergeblich. Aber eben nur fast …
Vom traditionellen Elsässer Weingut
Seit dem 15. Jahrhundert leben die Rieffels in Mittelbergheim. Wie früher allgemein üblich, war auch der Hof der Familie ursprünglich ein landwirtschaftlicher Mischbetrieb. Den ersten offiziellen Jahrgang als Weinbau-Domaine produzierte Großvater Julien im letzten Kriegsjahr 1945. Schritt für Schritt baute er von da an das malerische Weingut mitten im Dorf weiter aus, bis schließlich Sohn André das Ruder übernahm. Heute wird die Domaine von Enkel Lucas Rieffel geführt. Neben den Rebflächen in Mittelbergheim kamen im Lauf der Zeit auch Parzellen in den benachbarten Gemeinden Barr und Andlau hinzu. Insgesamt rund 10 Hektar, die Lucas heute nach biodynamischen Richtlinien – derzeit noch mit Bio-Zertifizierung – bewirtschaftet.