Frankreich: David Moret, Burgund
Spitzen-Burgunder – auch ohne Weinberg
Ohne ererbte Rebflächen ist es im prestigeträchtigen Burgund heute kaum möglich, als Winzer Fuß zu fassen. Wenn hier überhaupt etwas käuflich zu erwerben ist, dann zu exorbitanten Preisen – teilweise in Millionenhöhe pro Hektar. Über einen kompletten „Return of Investment“ können sich da meist noch nicht mal die Enkelkinder freuen. David Moret, der nicht das große Glück hatte, ein traditionsreiches Familienweingut sein Eigen nennen zu können, verdingt sich seit dem Ende seines Weinbau- und Önologiestudiums deshalb im Vertrieb von Winzerbedarf und Weinbautechnik an der Côte de Beaune. Ein taktisch kluger Schritt. Denn auf diesem Weg lernte er einige der Spitzenerzeuger kennen und konnte diesen schließlich irgendwann als „Négociant éleveur“ Trauben abkaufen, um seine eigenen Weine daraus zu erzeugen – ein System, das in Frankreich eine lange Tradition hat. Diese Weine in zumeist sehr kleinen Mengen produziert und vermarktet er seit dem Jahr 2000 unter seinem eigenen Namen – wenn auch bis heute nur im Nebenerwerb. Nichtsdestotrotz hat sich David Moret über die Jahre einen respektablen Ruf in der Weinbranche erarbeitet. Für ihn ging auf diesem Weg der lange gehegte Traum in Erfüllung, herausragende Burgunder aus Spitzenlagen zu produzieren – Weinfreund*innen, mittlerweile aus aller Welt, dürfen sich über die hohe Qualität zu für Burgund-Verhältnisse niedrigen Preisen freuen. Eine Win-Win-Situation.