Manchmal braucht es Schokolade zum Glücklich sein. Das ist auch gar nichts Verwerfliches, wenn sie aus besten Zutaten und mit so viel Liebe gemacht ist wie unsere Dolci. – Ja, wieder mal Italien! Denn wenn es um Schokolade geht, führt am Piemont kein Weg vorbei. Das liegt ganz wesentlich an der „Nocciola Piemonte IGP“, der piemontischen Haselnuss. Nirgends sonst hat diese ein derart kompaktes, knuspriges Fruchtfleisch mit feinsten Aromen wie im sanften Hügelland rund um Turin. Egal ob als Ganzes ummantelt mit zarter Schokolade oder gehackt in Nougat gerührt – bei Antica Torroneria Piemontese und Caffarel werden daraus seit Jahrhunderten exquisite Köstlichkeiten.
Die Kombination von Schokolade und Haselnüssen wurde übrigens aus der Not heraus geboren. Da im 19. Jahrhundert hohe Luxussteuern auf Kakao erhoben wursten, streckten die Turiner Chololatiers diese mit Nüssen, die im Monferrato überall zu haben waren.
Auch andernorts baut man auf den Glücksstoff Kakao. In Bologna fordert das Traditionshaus Majani bereits seit 1796 die Turiner Pasticcere-Zunft heraus. 1911 gelang ihm beim Wettbewerb des Autoherstellers Fiat ein großer Achtungserfolg, der sich bis heute auf den Namen des Vier-Lagen-Cremino niederschlägt.
Im vinocentral-Ladengeschäft sind die Dolci lose erhältlich. Das heißt, Sie können nach Herzenslust zugreifen und mixen – oder sich auch bescheiden.
Majani
Älter kann die Schokoladen-Tradition kaum sein. Schon seit 1796 stellt Familie Majani in Bologna erstklassige Schokolade her, zunächst ausschließlich zum Trinken. 1832 kreierte Terese Majani dann als erste in Italien eine feste Borkenschokolade mit zartbitterem Geschmack, die sie „La Scorza“ nennt. Das einschneidendste Ereignis der Firmengeschichte ereignete sich jedoch 1911, als Aldo Majani mit einem Vier-Lagen-Cremino den Pralinen-Wettbewerb um einen Werbeträger für den neu auf den Markt gebrachten Fiat Tipo 4 gewinnt. Bis heute trägt der Cremino das historische Firmenlogo des Turiner Autoherstellers auf seinem Papier.
Majani verarbeitet über 20 verschiedene Kakao-Sorten. Von der Röstung der Bohnen über das Mahlen und Walzen bis zum Conchieren wird in dem Familienunternehmen nach wie vor alles selbst gemacht. Über die Qualität der Pralinen wachen die strengen Augen des Produktionsleiters Maurizio Trombini.
Antica Torroneria Piemontese
In der Antica Torroneria Piemontese dreht sich seit 1885 alles um die piemontische Haselnuss, Tonda Gentile genannt. Firmengründer Giuseppe Sebaste ersetzte damit die bis dato bei Torrone üblichen Mandeln und rührte ganze Haselnüsse in die geschmeidige Masse aus Honig, Zucker und Eiweiß. Seine Urenkelin Egle ist für eine weitere Spezialität verantwortlich: Tartufi dolci, süße Trüffel aus gemahlenen Haselnusssplittern und Schokolade. Die Nüsse dafür kauft sie bei regionalen Landwirtschaftsbetrieben. Täglich werden nur so viele geröstet, wie tatsächlich für die Produktion benötigt werden. Der Röstgrad unterscheidet sich je nach dem, ob die Nüsse für die Masse oder als Stücke verwendet werden. Mittlerweile gibt es die Tartufi dolci von Familie Sebaste in unzähligen Variationen. Allesamt werden präsentiert, als handle es sich um Juwelen.
Caffarel
Auch das Turiner Schokoladenhaus Caffarel ist eine Legende. Gegründet wurde es bereits 1826. Am bekanntesten ist ihre Praline „Gianduiotti “, deren Form an den Hut der italienischen Karnevalsfigur Gianduia erinnert, die die Einheit Italiens verkörpert. Die süße Spezialität aus piemontischen Haselnüssen, Kakao und echter Vanille wurde bereits vor über 150 Jahren von Isidore Caffarel kreiert. Heute ist fester Bestandteil der Turiner Cafébar-Kultur.
Viele weitere Schokoladenspezialitäten folgten. Caffarel ist in Italien so etabliert, dass das Unternehmen sogar eine eigene Schokoladenuniversität betreibt.
Auch andere Schoko-Nationen sind im vinocentral vertreten. Gemeinsam ist ihnen allein die rechteckige Form ihrer Kreationen, die Variationen an Zutaten und Kakao-Anteil sind schier unendlich.
Cacao Equador
In Lissabon punktet beispielsweise seit 2009 das junge Unternehmen Cacao Equador mit innovativen Köstlichkeiten aus fair gehandelten Zutaten. Der verwendete Kakao stammt aus der einstigen Kolonie São Tomé & Príncipe im Golf von Guinea. Die Plantagen wurden 1850 angelegt, nachdem die Portugiesen Kakao-Pflanzen aus Amazonien auf die Insel gebracht hatten.
Ziel von Cacao Equador ist es, Verantwortung für die gemeinsame Geschichte zu übernehmen. Die Plantage Santo António in São Tomé wurde saniert und eine Kooperation mit den dortigen Kakao-Produzenten aufgebaut.