Riesling Open
Auf Grund der großen Nachfrage hier jetzt die Nummernfolge vom Probeabend:
1: Riesling Niersteiner Oelberg Spätlese trocken 2012
Seebrich, Rheinhessen
Alkoholgehalt: 13 % vol.
Der Rote Hang bei Nierstein ist legendär, vor allem seine berühmte südliche Lage „Oelberg“, die besonders filigrane Weine mit dezenter aber lebhafter Säure hervorbringt. Das Weingut Seebrich zählt zu den großen Traditionsweingütern der Region.
Charakteristik: Klare, sehr saftige Rieslingfrucht und feinwürzige mineralische Noten, feine lebendige Säure.
2: Riesling Unplugged QbA 2013
Tesch, Rheinhessen
Alkoholgehalt: 11,5 % vol.
Vor mehr als zehn Jahren sorgte Martin Tesch mit seinem „Riesling Unplugged“ als Enfant terrible der Nahe für Furore. Bis heute beweist der Rocker unter Deutschlands Winzern Jahr für Jahr, dass seine „knochentrockenen“ Rieslinge noch immer ins Schwarze treffen.
Charakteristik: Duft von weißfleischigen Pfirsichen. Feines Säurenetz, sehr mineralisch, angenehm spritzig, geschliffen und erfrischend trocken.
3: Riesling QbA 2013 trocken
Joh. Bapt. Schäfer, Burg Layen/Nahe
Alkoholgehalt: 12 % vol.
Schon kurz nach der Übernahme des Weinguts zog Sebastian Schäfer mit seinen Ausnahme-Rieslingen die Aufmerksamkeit von Presse und Weinführern auf sich. 2013 erfolgte schließlich die verdiente Aufnahme in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter – und zwar als einzige Neuaufnahme der Nahe-Winzer in den letzten zwölf Jahren!
Charakteristik: Intensive Nase nach weißem Pfirsich und etwas Pfeffer, Litschi und Grapefruit. Animierende Frucht und rassige Säure, körperreich, komplexes Aromenspiel. Am Gaumen straffe Struktur mit feiner Mineralik, dabei ungemein saftig und lebendig, mit Struktur und Finesse.
4: Riesling Kabinett Erbacher Marcobrunn 2013
Freiherr Langwerth von Simmern, Rheingau
Alkoholgehalt: 12,5 % vol.
„Erbacher Marcobrunn“ zählt zu den berühmtesten Lagen der Welt und die zartgliedrigen und dennoch würzigen Rieslinge, die sie hervorbringt, wurden noch vor 100 Jahren teurer gehandelt als Bordeaux- oder Burgunderweine.
Charakteristik: Zitrusduft mit etwas Pfirsich und Apfel. Schlanke, süße Frucht im Mund, pflanzliche und leicht erdige Würze, hefige Spuren, lebendige Säure, mineralische Anklänge.
5: Riesling Klosterberg QbA 2013 bio demeter
Peter Jakob Kühn, Rheingau
Alkohol: 12,5 % vol.
Peter Jakob Kühn ist der biodynamische Revolutionär im Rheingau. Nach großen Erfolgen als konventioneller Winzerbetrieb setzte Familie Kühn vor ein paar Jahren alles aufs Spiel, um sich dieser neuen beziehungsweise alten An- und Ausbau-Philosophie zuzuwenden. Die Kritiker der ersten Stunde sind längst verstummt und genießen ehrfurchtsvoll die großartigen Früchte des mutigen Experiments.
Biodynamischer Weinbau at it’s best!
Charakteristik: Ein kraftvoller Riesling mit intensiver Würze und Mineralität. Leicht vegetabiler, erdiger und eine Spur tabakiger Duft mit Aromen reifer, teils angetrockneter gelber Früchte und mineralischer Würze. Klare, herbe, geschliffene Frucht im Mund, feine pflanzliche und erdig-mineralische Würze, zart ölige Nuancen, lebendige, feine Säure, deutliche Mineralik, reifer Gerbstoff.
6: Bremmer Calmont Riesling QbA 2013
Franzen, Mosel
Alkoholgehalt: 12 % vol.
Aus der steilsten Weinlage Europas. Platz 1 bei der Focus-Verkostung 2013 in der Kategorie „Riesling trocken“! Seit drei Jahren leitet Jungwinzer Kilian Franzen die Geschicke des Weinguts – und das mit großem Erfolg.
Charakteristik: Etwas vegetabil und erdig in der Nase. Reife Rieslingfrucht, zarter Schmelz, süßliche Fruchtaromen im Abgang.
7: Riesling Mittelrhein QbA 2012
Josten & Klein, Mittelrhein
Alkoholgehalt: 11,5 % vol.
Der Begriff „Newcomer“ ist hier zu wenig. Erst 2011 taten sich Marc Josten und Torsten Klein zusammen. Ihr Erstlingswerk – der Jahrgang 2011 – umfasste sechs spektakuläre Weine, die an der Ahr und am Mittelrhein auf 6 ha angebaut werden. Der Jahrgang 2012 steht dem Debüt in nichts nach.
Charakteristik: Zitronenzesten und Aromen von gelben Früchten in der Nase, aber auch Anklänge von feuchtem Schiefer. Frischer, saftiger Charakter mit Vielschichtigkeit und animierendem Trinkfluss.
8: Riesling rg Aufwind Dürkheimer Hochbenn QbA 2013
Hensel, Pfalz
Alkoholgehalt: 13 % vol.
Thomas Hensel zählt zur Generation der ehemaligen „jungen Wilden“ unter den Winzern der Pfalz. Mit revolutionären Ideen und neuen Ausbaumethoden haben Hensel und seine Altersgenossen für frischen Wind im Pfälzer Weinbau gesorgt.
Charakteristik: Aromen von Limetten, duftendem Wiesenheu und einer würzigen Prise weißem Pfeffer. Im Geschmack eher weich, filigran, fast zerbrechlich wirkend, mit einem aromatischem von Zitronennoten geprägtem Abgang.
9: Riesling SL trocken QbA 2012
Alexander Laible, Baden
Alkoholgehalt: 13 % vol.
2009 war Alexander Laible die „Entdeckung des Jahres“ im Gault Millau. Ein Jahr später wurde ein Wein des Jungwinzers beim „awc vienna“, der größten offiziell anerkannten Weinverkostung der Welt, zum besten Weißwein des Jahres 2010 gekürt. Und der Durbacher Shooting-Star entwickelt sich immer noch stetig weiter.
Charakteristik: Gelbe Aprikosen, Nektarinen und reifer Boskopapfel in der Nase mit Noten von Ananas. Am Gaumen sehr saftig, elegant und finessenreich mit kräftiger badischer Statur.
10: Riesling VERUS 2012
Verus, Stajerska Slovenija/Slowenien
Alkoholgehalt: 13 % vol.
Agent Provocateur Nr. 2: Riesling aus Slowenien? Aber ja doch! Die Weinbautradition des Landes ist fast 2.500 Jahre alt, aber erst seit den 1990er Jahren wird hier wieder Qualität erzeugt. Die Winzer des 2007 gegründeten Weinguts VERUS gelten als Shootingstars der aktuellen Weinszene Sloweniens.
Charakteristik: Intensives Bukett von Limettenschale und Pfirsich, mit einem Hauch von Basilikum. Eleganter, lebendiger und klarer Stil mit einer schönen Balance.
11: Riesling Steinriegl Federspiel QW 2011
Prager, Wachau/Österreich
Alkoholgehalt: 12,5 % vol.
Der Agent Provocateur Nr. 1: Trockene Rieslinge aus der österreichischen Wachau zählen seit einiger Zeit völlig zu Recht zur internationalen Spitze. Das Weingut Prager gilt als einer der großen Pioniere, die dem österreichischen Weinbau nach dem Niedergang in den 1980er Jahren wieder zu internationalem Renommee verholfen haben.
Charakteristik: In der Nase pikantes Spiel zwischen Pfirsich und Rosmarin, etwas Sternfrucht, am Gaumen sehr saftig, straffe Säure, vielschichtige Struktur, ein Hauch Grapefruit, etwas Wiesenkräuter und reife Steinobstnoten im Nachhall.
12: Riesling Schlossböckelheimer Kupfergrube GG QbA 2012
Gut Hermannsberg, Nahe
Alkoholgehalt: 12,5 % vol
Eigentlich ist das erst 2010 neu gegründete Gut Hermannsberg noch ein Youngster – auch wenn die Wurzeln der ehemaligen Königlich-Preußischen Weinbaudomäne weit über 100 Jahre zurückreichen. Aber seit vier Jahren weht hier ein frischer Wind. 2013 wurde das Gut von Stuart Pigott in der F.A.Z. zum Aufsteiger des Jahres gekürt.
Charakteristik: Dezente Fruchtaromen, feine Kräutertöne, ruhig. Am Gaumen elegante Noten nach getrockneten weißen Blüten und reifem Steinobst. Animierendes Frucht-Säure-Spiel, straffe Mineralik. Ein „Großes Gewächs“ par excellence.
13: Riesling Kabinett 2012
Gut Hermannsberg, Nahe
Alkoholgehakt: 9,5 % vol
Riesling vermag auch als „leichtes Mädchen“ zu punkten und eine leichte Restsüße steht ihm bestens zu Gesicht. Unkompliziertes, erfrischendes Trinkvergnügen für heiße Sommernächte oder zu asiatischer Schärfe.
Charakteristik: Vielschichtiger Duft, Aromen von frischen Kräutern und süße, gereifte, exotische Frucht wie Ananas und Maracuja, sehr gute Balance zwischen Süße und Säure.
14: Riesling Bernkasteler Badstube Spätlese 2007
Joh. Jos. Prüm, Mosel
Alkoholgehalt: 8,5 % vol.
Die Weine des Weinguts Joh. Jos. Prüm besitzen eine für Riesling bemerkenswerte Langlebigkeit. Jung getrunken zeigen sie Rasse und entwickeln dann im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer mehr Feinheit, Klarheit und Tiefe, während ihre Lebendigkeit bleibt.
Charakteristik: Ein Bouquet von Pfirsich und Aprikose, einige frische Meeresaromen, Kreide und Muscheln und Zitrusnoten. Sehr helle, reife Frucht am Gaumen. Aromen von Aprikose, Pfirsich und Honig. Eine schöne, seidige Textur, mit gut integriert Säuren in guter Balance.
15: Riesling Amphore Rheingauer Landwein 2011 bio demeter
Peter Jakob Kühn, Rheingau
Alkohol: 12,5 % vol.
Nichts hat die internationale Weinszene in den letzten Jahren so polarisiert und erschüttert wie die sogenannten Orange Wines beziehungsweise Weine aus der Amphore. Fast wie bei Rotweinen werden hier weiße Rebsorten zusammen mit der Schale vergoren und wie in der Antike in Amphoren ausgebaut. Auch hier hat der Biodynamik-Pionier aus dem Rheingau einen wahren Paukenschlag vorgelegt.
Charakteristik: Faszinierender Farbton, extrem blumige Nase, erinnert an die oxidativen Noten von Sherry, Aromen von rosa Pfeffer, leicht rauchig, jodig. Sehr viskos im Mund, mit süßlichen Honig- und Quittentönen am Gaumen und einer überraschend frischen Säurestruktur. Mit jedem Schluck anders – ein absolut außergewöhnliches Riesling-Erlebnis.
16: Riesling Sekt b.A. Rheingau Brut 2011
Traditionelle Flaschengärung
Peter Jakob Kühn, Rheingau
Alkohol: 13 % vol.
Etwas ganz anderes als das normale Einerlei der deutschen Rieslingsekte mit ihrer zum Teil sehr oberflächlichen Fruchtigkeit.
Charakteristik: Typische Noten des langen Hefelagers und eine feine Perlage. Cremig, herzhaft, blumig mit Anklängen von reifen Pfirsichen. Ein perfekter Speisebegleiter.
vinocentral: Wir feiern Riesling!
Keine Rebsorte hat es uns so sehr angetan wie der Riesling. Am Riesling-verrücktesten ist unsere Mitarbeiterin Yook, die extra New York (!) verließ, um im Rheingau zu studieren, was das Geheimnis dieser „Grande Dame“ der deutschen Weinkultur ausmacht.
Seit nunmehr einem Jahr berät sie im vinocentral die Kunden und hat mit dazu beigetragen, dass unser Angebot auf 15 verschiedene Riesling-Weine angewachsen ist. – Und es gibt viel zu entdecken! Denn kaum eine Rebsorte ist wandlungsfähiger und spiegelt dabei in so faszinierender Weise ihre individuelle Herkunft wider.
Am Samstag, dem 19. Juli, war es endlich so weit: Die verschiedenen Spitzengewächse standen an diesem Abend für Sie „open“ sein und die ganze Bandbreite präsentieren: Vom charmanten Kabinett-Wein über verschiedenste Spätlesen aus den wichtigsten deutschen Anbaugebieten mit jeder Menge Terroir unter der Haube bis zum gewichtigen Großen Gewächs und – last but not least – einer hervorragend gereiften Auslese. Mosel-Riesling vom steilsten Weinberg Europas und Riesling aus dem tiefsten Baden, Riesling vom weltberühmten Roten Hang in Rheinhessen, Riesling vom bedeutendsten Biodynamik-Pionier aus dem Rheingau, Riesling von „knochentrocken“ bis edelsüß – und Riesling eben nicht nur aus deutschen Landen: Als Agents Provocateurs haben wir einen beeindruckenden Ösi und einen Slowenen unter die Piefkes gemischt.
Und weil unser Held des Abends vor allem auch als Speisebegleiter unschlagbar ist, serviere das Restaurant Müller & Müller im vinocentral dazu Speisen, die das Potenzial der Weine voll zur Geltung bringen. Angeboten werden "Woi-Goggel" mit Kartoffelgratin und ein vegetarischer Gemüseburger mit Riesling-Sahne-Sauce.