Das kleine Glück der Cinta-Senese-Schweine

Familie Savigni züchtet Schweine, Rinder und Hühner alter einheimischer Rassen. Allen voran das schon seit 1.000 Jahren in der Region um Siena beheimatete Cinta-Senese-Schwein. Es ist eines der wenigen italienischen Tierrassen mit geschützter Herkunftsbezeichnung (DOP). Paola und Fausto Savigni und ihren Söhne Nicoló und Mileto geht es bei der Zucht nicht allein um Tradition und Bioqualität, ihnen ist auch an artgerechter Tierhaltung gelegen. Deshalb leben die Ferkel der Savignis bei ihren Müttern in besonderen Schweinehütten, die von Agrartechnikern der Universität Florenz entwickelt wurden. Anstelle die Muttersau, wie in der industriellen Massentierhaltung üblich, durch ein enges Korsett am Hinlegen zu hindern, schützt bei den Savignis der gewölbte Hüttenboden die Ferkel vor dem Erdrücken, wenn sich das Muttertier niederlässt. Nach 90 Tagen wird der Nachwuchs in die Wiesen und Wälder des Apennins entlassen, wo er sich frei bewegen darf. Die Schweine fressen Eicheln, Beeren, Kastanien und Trüffel, die sie sich selbst suchen. Dadurch haben sie viel Bewegung und wachsen deutlich langsamer heran als andere Rassen. Das Fleisch ist dunkel, geschmacksintensiv und von einer feinen Fett-Marmorierung durchzogen. Während herkömmlichen Schweinen meist nur ein sechsmonatiges Leben beschert ist, darf das Cinta-Senese-Schwein frühestens nach einem Jahr geschlachtet werden. Und auch dann geben die Savignis ihre Zöglinge nicht aus der Hand. Sie selbst verarbeiten das Fleisch in der eigenen Biometzgerei zu erstklassigen Schinken und Würsten.

Bild: Savigni