Weingut A.Christmann, Pfalz
Foto©AChristmann
Premium-Sekt in Aussicht
Weißwein und Rotwein sind bei den Christmanns also topp. Dass die Familie auch beim deutschen Sekt ganz vorne mitmischt, dafür sorgt ein weiteres brandneues Projekt : Gemeinsam mit Mathieu Kauffmann, dem ehemaligen Chef du Cave von Bollinger und Reichsrat von Buhl, haben die beiden in ihrer Nachbarschaft in Gimmeldingen 2019 das Premium-Sektgut Christmann & Kauffmann gegründet. Der erste biodynamische Sekt-Jahrgang erschien als „Early Release“ 2022 und ist wie erwartet großartig!
Wir freuen uns sehr, den Werdegang des Weinguts Christmann durch die Aufnahme seiner Weine in unser Sortiment in Zukunft noch intensiver verfolgen zu können.
Unser Besuch bei Sophie und Steffen Christmann
Im Juni 2021 besuchten wir Sophie und Steffen Christmann in Gimmeldingen. Schnell war klar: Vater und Tochter verfolgen einen Masterplan – und damit ein noch höheres Ziel als sie als vielfach ausgezeichnetes biodynamisches VDP-Weingut schon erreicht haben. Unser Bericht ist hier zu lesen
Erste Lagen, Große Lagen, Spitzenlagen
In den 1960er-Jahren waren es Gisela und Fritz Christmann, die das Weingut in die Führungsriege Pfälzer Weinbaubetriebe einreihten und 1994 die Aufnahme in den Verband Deutscher Prädikatswinzer (VDP) erreichten.
Ihr Sohn Steffen Christmann stellte 2004 die Bewirtschaftung der 20 Hektar Weingärten in besten – sprich Großen (heute 60 %) und Ersten (40 %) – Pfälzer Lagen (Gimmeldingen, Königsbach, Ruppertsberg und Deidesheim) auf biodynamisch um. Er engagierte sich erfolgreich für die Wiedergeburt der großen Lagen der Mittelhaardt und wurde für seine Verdienste 2007 zum VDP-Präsidenten gewählt. Als solcher ist der studierte Jurist ein unermüdlicher Streiter für die Qualifizierung deutscher Weine nach Herkunft anstelle von Mostgewicht. Durch die aktuelle Neufassung des Deutschen Weingesetzes ist er fast am Ziel, einzig um die Deklarierung der Großlagen wird noch gerungen.
„Nebenher“ ist Steffen Christmann für eine Riesling-Kollektion verantwortlich, die zu den besten Deutschlands zählt. Sein Riesling GG Idig wird regelmäßig als bedeutendster deutscher Grand Crus ausgezeichnet.
Spätburgunder auf dem Vormarsch
Wer nun glaubt, damit sei alles erreicht, hat die Rechnung ohne Generation Nummer neun gemacht: Sophie Christmann, die in Geisenheim Weinbau und in Berlin Agrarökonomie studiert hat, ist 2018 in die Leitung des Weinguts eingestiegen und hat in Null Komma nichts den Christmannschen Spätburgunder auf ein neues (Spitzen)Niveau gehoben. Nicht, dass dieser vorher nicht gut gewesen wäre, aber das Thema stand möglicherweise etwas im Schatten des übermächtigen Rieslings … Das ist jetzt vorbei: Bereits Sophies erster Spätburgunder-Jahrgang wurde als „Meisterstück“ (falstaff Weinguide 2021) gefeiert und brachte Vater und Tochter den Titel „Winzer des Jahres 2021“ (Vinum) ein. Die beiden wollen sich im Weingut Christmann künftig voll auf Riesling und Spätburgunder konzentrieren. Weiß- und Grauburgunder sowie Muskateller müssen weichen, um den Pinot-Anteil langfristig auf 35 Prozent zu erhöhen.
Es geht ums Bestmögliche
Die Wurzeln des Weinguts Christmann an der Pfälzer Mittelhaardt reichen bis ins Jahr 1798 zurück. Damit ist es vermutlich der älteste im vinocentral vertretene Weinbaubetrieb. Seit über 220 Jahren wird die Familie nicht müde, nach dem Bestmöglichen zu streben. Immer wenn es scheint, als wäre die Erfolgsgeschichte nun wirklich nicht mehr zu toppen, setzen die Christmanns noch einen drauf.